Wie viele Wochen hat ein Monat?
Rechtsanwalt Andreas Martin – Fachanwalt für Arbeitsrecht
Inhaltsverzeichnis
Arbeitsrechtliche Berechnung – Wie viele Wochen hat ein Monat?
Wie viele Wochen ein Monat durchschnittlich hat, bis vor allem für die Berechnung von arbeitsrechtlichen Ansprüchen, insbesondere für die Berechnung von Lohnansprüchen und bei der Ermittlung der monatlichen Arbeitszeit wichtig. Aber auch für die Berechnung einer Urlaubsabgeltung muss es eine bestimmte Formel geben, wonach die Höhe der Urlaubsabgeltung pro Tag ausgerechnet werden kann. Die genaue Umrechnung von Monat in Wochen erfahren Sie hier.
Schaltjahr und Anzahl der Kalendermonate
Generell kann man aber nicht sagen, wie viele Wochen ein Monat hat, da nicht alle Monate die gleiche Anzahl an Tagen haben. Man kann aber eine Aussage darüber treffen, wie viele Wochen im Durchschnitt (Schnitt aller Monate pro Jahr) ein Monat hat.
Wie viele Wochen ein Monat hat, bestimmt sich im Durchschnitt nach der Anzahl der Wochen pro Kalenderjahr. Ein Jahr hat in der Regel 52 Wochen und 365 Tage.
Schaltjahr
Ein Problem ist aber das sog. Schaltjahr. Als Schaltjahr wird ein Jahr bezeichnet, das im Unterschied zum Gemeinjahr einen zusätzlichen Schalttag enthält. In einem Schaltjahr hat der Februar 29 statt 28 Tage und ein solches Schaltjahr hat dann 366 statt 365 Tage.
arbeitsrechtliche Berechnungen
Die mathematische Ableitung der Berechnung kann hier dahinstehen, da es hier nicht um Mathematik, sondern um das Arbeitsrecht geht.
Arbeitstage pro Monat errechnen
Wie viele Tage im Monat gearbeitet werden müssen, bestimmt zunächst der Arbeitsvertrag unter Beachtung des jeweiligen Monats. Es kann eine 6-Tage-Wochen oder 5-Tage-Woche vorliegen. Die Arbeitstage pro Monat (5-Tage-Woche) kann man am einfachsten in einem Kalender nachzählen. Feiertage, die in der Woche liegen, werden als zu bezahlende Tage (hier muss man natürlich nicht arbeiten) mitgerechnet. In der Regel hat ein Monat 20 bis 23 Arbeitstage.
Vom Ergebnis her rechnen die Arbeitsgericht mit folgenden Werten:
40- Stunden-Woche in Stunden pro Monat = 174 Stunden
Umrechnung von Monat in Tage = 30,42
Arbeitstage bei 5-Tage-Woche pro Monat = 21 Arbeitstage im Durchschnitt
genaue Umrechnung von Monat in Wochen = 4,35 (manchmal wird auch mit 4,33 gerechnet)
Umrechnung von Monaten in Wochen
Ein Monat ist im Durchschnitt 4,3 Wochen lang. Dieser Betrag ergibt sich, indem die Anzahl der Wochen pro Jahr (52) durch die Anzahl der Monate pro Jahr (12) geteilt wird. Die Gerichte rechnen hier aber mit 4.35, da dies genaue ist.
Berechnung von Teillohn
Manchmal ist es so, dass der Arbeitnehmer zum Beispiel in der Mitte eines Monats ausscheidet und dann berechnen muss, ohne Anspruch für diesen Monat ist. Juristen sprechen hier von einem so genannten Teillohn.
Die Berechnung ist nicht so schwer.
Man schaut sich an, wie viele Arbeitstage – bei einer Fünftagewoche – in diesem Monat insgesamt im jeweiligen Bundesland liegen. Dann schaut man sich an, wie viele Tage der Arbeitnehmer hätte arbeiten müssen Es werden auch die Feiertage, die auf einen Arbeitstag fallen mitgerechnet.
Sodann bestimmt man die Lohnhöhe.
Beispiel: Der Arbeitnehmer arbeitet an fünf Tagen in der Woche in Berlin. Sein Monatsgehalt beträgt 3000 € brutto. Er scheidet zum 20. Januar 2023 aus dem Arbeitsverhältnis aus. Er möchte nun wissen, wie hoch seine Lohnanspruch für den Monat Januar 2023 ist.
Die Berechnung hier ist nicht schwierig.:
Der Januar 2023 hat insgesamt 31 Kalendertage. Bei einer Fünftagewoche muss der Arbeitnehmer also schauen, wie viele Arbeitstage der Monat insgesamt hat. Die sind insgesamt vier Wochen +2 Tage, also insgesamt 22 Arbeitstage. Bis zum 20. Januar liegen genau (hier muss man ab zählen) 15 Arbeitstage. Würde ein Feiertag auf einen Arbeitstag fallen, wird dieser mitgerechnet, da der Feiertag zu bezahlen ist, obwohl der Arbeitnehmer nicht arbeiten muss.
Der Lohnanspruch rechnet sich also wie folgt: (3.000 € ./. 22 Tage) × 15 Tage = ist gleich 2.045,45 € brutto.
Vor dem Arbeitsgericht macht man mit der Lohnklage in der Regel den Bruttolohn geltend. Dies macht es recht einfacher seine Lohnansprüche durchzusetzen. Mann muss also den ausstehenden Lohn nicht in einen Nettobetrag umrechnen.
Lohnklage brutto abzüglich netto
Wenn der Arbeitgeber schon einen Teil des Lohnes gezahlt hat, dann ist es für eine Klage auf den restlichen Lohn nicht notwendig, dann man den noch fehlenden Nettobetrag ausrechnet und einklagt. Man kann einfach auf Zahlung brutto abzüglich gezahlten Nettobetrag klagen.
Beispiel:Der Arbeitgeber hat für Oktober 2022 insgesamt nur € 1.200 netto an Lohn gezahlt. Der Bruttobetrag wäre € 3.000 gewesen, was ungefähr € 2.200 netto sind. Der Arbeitnehmer muss hier nicht umständlich sich den fehlenden Nettobetrag ausrechnen, sondern kann hier einfach auf Zahlung von € 3.000 brutto abzüglich gezahlter € 1.200 netto klagen.
Feiertage
Wie oben ausgeführt, sind Feiertage, die auf einen Arbeitstage fallen, arbeitsfrei und müssen bezahlt werden. Dies ergibt sich aus dem Entgeltfortzahlungsgesetz. Beim Teillohnanspruch rechnet man diese als Arbeitstage mit. Es gelten oft unterschiedliche gesetzliche Feiertage in Deutschland. Die einzelnen Bundesländer bestimmen die Feiertage. Die meisten freien Tage haben Arbeitnehmer in Baden-Württemberg, Bayern und Brandenburg.
Entscheidend ist, in welchem Bundesland der Arbeitnehmer seine Arbeitsleistung hätte erbringen müssen.
FAQ- häufig gestellte Fragen zur Umrechnung von Tagen, Wochen und Monaten im Arbeitsrecht
Nachfolgend beantworte ich häufig gestellte Fragen zum Thema “Umrechnung von Wochen, Tagen und Monaten im Arbeitsrecht”. Bitte klicken Sie auf die Sie interessierende Frage und sodann wird die Antwort angezeigt.
Hat ein Monat 4 oder 5 Wochen?
Ein Monat hat durchschnittlich 4,35 Wochen. Dieser Durchschnittswert ergibt sich, wenn man die Anzahl der Wochen im Jahr durch die Anzahl der Jahresmonate dividiert.
Wie viele Tage muss man im Monat arbeiten?
Es kommt darauf an, ob man z.B. eine 5-Tage-Woche oder 6-Tage-Woche vereinbart hat. Darüber hinaus haben nicht alle Monate die gleiche Anzahl von Arbeitstagen/ Werktagen. Zur Berechnung des Lohnes kommt es also immer auf den konkreten Monat an.
Sind 4 Wochen ein Monat?
Nein, in der Regel nicht. Eine Woche hat immer 7 Tage. 4 Wochen sind also 28 Tage. Es gibt nur einen Monat der 28 Tage hat und dies ist der Februar (in Schaltjahren hat er 29 Tage). Die meisten Monate haben also mehr als 28 Tage und von daher ist ein Monat meistens länger als 4 Wochen.